Steine besitzen für Kinder besondere Anziehungskraft. Dennoch wissen viele von uns nicht allzu viel über Entstehung, Unterscheidung und Benennung verschiedener Gesteinsarten, und die Möglichkeiten, Steine in der Kindertageseinrichtung einzusetzen, werden oft unterschätzt. In einer Serie stellt Herbert Österreicher Gesteine, ihre besonderen Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten vor. Darüber hinaus widmet er sich geologischen und landschaftskundlichen Zusammenhängen. Die Serie begann in Heft 1-2/2012.


Nach den magmatischen Gesteinen und den Sediment- oder Ablagerungsgesteinen wenden wir uns nun der dritten großen Gruppe zu, den Metamorphiten. Gesteine, die zu dieser Gruppe zählen, sind trotz ihrer Entstehungsgeschichte vielleicht am schwersten zu bestimmen. Gelangen Sedimentgesteine durch zusätzliche Überlagerungen weiter in die Tiefe, werden sie zunehmendem Druck und steigenden Temperaturen ausgesetzt. Dadurch wird das Material so stark verdichtet, dass chemische Umwandlungsprozesse einsetzen und neue Gesteine entstehen, die den Ausgangsgesteinen nun kaum mehr ähneln und auch ganz andere Eigenschaften aufweisen. Diese Prozesse sind komplex, und entsprechend vielfältig sind die dabei entstehenden Gesteine. Das lässt sich auch an den unterschiedlichen Benennungen ablesen, die auf den ersten Blick verwirrend erscheinen mögen.


Auf das Gefüge kommt es an

Der Name »Schiefer« ist Programm. Diese Gesteine haben gemeinsam, dass die einzelnen Mineralbestandteile häufig eine deutliche Schieferung aufweisen. Das fällt deutlich auf, wenn wir es mit farblich gut unterscheidbaren Mineralbestandteilen zu tun haben. Besonders bei den kristallinen Schiefern der Zentralalpen erinnern die Hauptbestandteile des Gesteins – Feldspat, Quarz und Glimmer – häufig an die Zusammensetzung von Granit. Nur liegen die Mineralkörner nicht regellos durcheinander, sondern zeigen stets ein lagenartiges Gefüge. Der hohe Druck, der bei der Entstehung dieser Gesteine herrschte, walzte alle plattigen und länglichen Kristalle regelrecht aus, sodass ein Parallelgefüge entstand. Allerdings ergeben sich beim Spalten von Schiefergesteinen keine ganz ebenen Flächen wie bei den »geschichteten« Sedimentgesteinen. Die Schieferung kommt nämlich dadurch zustande, dass die einzelnen Mineralplättchen leicht versetzt nebeneinander liegen.

Bei besonders feinkörnigen Gesteinen lässt sich die Schieferung mit bloßem Auge mitunter kaum erkennen. Wird ein solches Gestein aber gebrochen oder gespalten, verraten die abgesplitterten dünnen Blättchen, dass es sich auch hier um ein Schiefergestein handelt, oft um Tonschiefer, der aus tonigen Ablagerungen am Ufer oder Grund eines Gewässers hervorging. Dazu später mehr.


Den vollständigen Beitrag können Sie in unserer Ausgabe Betrifft KINDER 08-09/13 lesen.



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